Wenn ich schon
eine Rubrik mit Musik habe, sollte ich vielleicht erst einmal von meiner
musikalischen Vergangenheit berichten.
Es begann alles
vor 16 Jahren. Meine Freundinnen wollten in der fünften Klasse unbedingt in den
Chor gehen. Naja, wir waren eine Clique, was sollte ich machen? Ich ging also
mit. Eine der besten Ideen meines Lebens. Ich entdeckte die Musik, speziell den
Gesang, für mich und es machte mir sehr großen Spaß. Ich wurde dem „Sopran“
zugeteilt, sang bei Übungen aber genauso (heimlich) beim „Alt“ mit.
Ein paar Jahre
später, ich war gerade 15 Jahre alt, sprach ein afrikanischer, netter Herr in meinem
damaligen Jugendclub eine Freundin an, ob sie singen könnte oder jemanden mit
ein wenig Talent kennen würde. Das war der Start zu meiner ersten Band. Drei
Jahre lang sang ich in dieser Band und machte mich vertraut mit dem Schreiben
eigener Gesangstexte. Wir hatten einige kleine Auftritte auf Festen in Schwerin
und waren auch beim Musikfestival in Prora auf Rügen. Meine Stimme fühlte sich in den tieferen Lagen am wohlsten. Das passte auch zu unserem Rock-/Pop-Stil. Es war eine tolle Zeit.
Am Schluß nahmen wir noch eine CD mit drei eigenen Stücken auf, bevor wir uns
dann aufgrund von beruflichen Entwicklungen trennten.
Das größte Kompliment, das mir zu meiner Stimme je gemacht wurde, bekam ich im Alter von 17 Jahren von unserem Musikproduzenten Thomas Fink. Er sagte, meine Stimme klingt so soulig und rauchig, wie von einer farbigen Sängerin. Ich bin ihm noch heute dankbar dafür und zugegeben auch ein wenig stolz.
Ich zog für meine
Ausbildung 2005 nach Neustadt in Holstein. Auf dem Betriebsgelände meiner
Arbeitsstätte befand sich für geistig- und körperlich behinderte Menschen eine
Musiktherapie. Es gelang mir durch Bekanntwerden mit dem Musiktherapeuten abends
den Schlüssel für diese Räumlichkeiten zu erhalten. Dies war mein neuer
Proberaum, in dem mir diverse Musikinstrumente zur Verfügung standen. Leider
konnte ich diese kaum nutzen, da ich für das Lernen eines Instrumentes zu
ungeduldig war und mich eher auf den Gesang konzentrierte. Ich konnte aus
lautem Halse singen, allein oder zu medial unterstützter instrumentaler
Begleitung (CD in Musikanlage).
In Neustadt i.H.
lernte ich bald eine Band namens Cramb kennen, welche mit deutscher und englischer Pop- und
Rockmusik auftrat. Ich bewunderte die Sängerin für ihre vielseitig einsetzbare
Stimme. Von ihr erhielt ich bei regelmäßigen Treffen ein paar Tipps und lernte besser mit meiner Atmung
umzugehen.
Meine Mama
sehnte sich nach der Zeit in der sie mir bei Auftritten zusah und mitsang (ist
sie nicht süß?) und schickte mir bald eine Zeitungsannonce, in der eine
Sängerin für eine Coverband in Schwerin gesucht wurde. Nach einem erfolgreich
absolvierten Casting war ich ein Mitglied der Band „Seven“. Ein Jahr lang
studierte ich mit ihnen fleißig bekannte schöne und weniger schöne
Gesangsstücke ein und trat einige Male auf. Unser größter Auftritt war auf
einem Demoball im SiebenSeenCenter in Schwerin vor 500 Gästen. Mir widerstrebte
es aber immer öfter Songs lernen und vortragen zu müssen, die mir nicht
gefielen, nur weil sie dem vermeintlichen Publikum höchstwahrscheinlich zusagen
würden. Somit schmiss ich dort nach einem Jahr das Handtuch.
Ein paar Tage
später (im Jahre 2007) hörte ich durch Zufall aus dem Keller des Personalwohnheims, in dem ich
während meiner Ausbildungszeit lebte, eine Band spielen. Neugierig gesellte ich
mich zu den Musikern. Die Sympathie stimmt sofort und ich wurde schon bald ein Teil dieses Teams. Als Mitarbeiterband meiner Arbeitsstätte absolvierten wir einige Auftritte in Neustadt i.H. und Umgebung. Diese Konstellation hielt bis zu meinem Umzug ins Ruhrgebiet im Oktober 2011.
Seitdem ist es recht ruhig inpuncto Gesang. Abgesehen von täglichen Dusch-Accapella-Sessions oder Karaokebar-Besuchen mit Bekannten ist noch nichts weiter hier passiert. Aber was nicht ist, kann ja noch werden...